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Jura Impressa 300

Elektronik-Probleme

wepo59

Montag, 31. März 2014, 17:05 Uhr

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Kaffeetrinker

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Hallo zusammen,
ich bin hier schon eine Weile ein stiller Mitleser und möchte mich an dieser Stelle mal ganz herzlich bei den vielen Beitragsschreibern bedanken, das Forum hier hat mir schon das ein oder andere Mal sehr gut weitergeholfen.

Allerdings stehe ich jetzt vor einem Problem, bei dem ich nicht weiterkomme. Wie gesagt, aus den Beiträgen konnte ich mir schon einiges für meine 'Hauptmaschine' eine Jura E75 herausziehen, die ich als 'voll funktionstüchtig' bei Ebay ersteigert hatte, dann aber feststellen musste, dass da einiges im Argen lag. Mittlerweile schnurrt das Kätzchen (dank dieses Forums) aber wieder wie eine Nähmaschine. Durch diesen Erfolg wollte ich mich nun einer anderen Aufgabe zuwenden, die hier schon seit 4 Jahren herumgelegen ist. Mein allererster KVA, den ich vor etlichen Jahren auch auf Ebay ersteigert hatte, ist eine Jura Impressa 300. Allerdings hat das gute Stück dann vor 4 Jahren Wasser verloren und da ich mich zu diesem Zeitpunkt eigentlich noch rein gar nicht grossartig mit der Technik ausgekannt hatte (ausser einmal eine alte Brühgruppe gegen eine neu revidierte Brühgruppe auszutauschen), habe ich zwar die Maschine geöffnet, dann auch gesehen das der Thermoblock wohl so ziemlich an seinen Grenzen angelagt war, da dort überall nur noch Kalk etc. zu sehen war und auch der Heizungsträger nur noch verrostet war. Jeder kann sich vorstellen, wie sowas aussieht. Gut, ich hab damals dann, da ich es nicht besser wusste, eine Impressa 500 bei Ebay ersteigert, die angeblich nur einen leichten Gehäuseschaden haben sollte - was dann bei mir zuhause angelangt ist waren allerdings überwiegend nur noch Plastiksplitter, da wohl auch auf dem Versandweg noch etliches zu Bruch gegangen ist. Ich wollte dann damals eigentlich nur den Thermoblock umbauen, da ich aber eben über so gut wie keine Kenntnisse verfügt habe, waren Dinge wie "Legris" etc. für mich absolutes Neuland. Ich habe es nichtmal geschafft den Träger des Thermoblocks auszubauen. Beide Maschinen sind dann irgendwo in der Ecke gelandet und dort auch gestanden, bis ich mich jetzt wieder daran erinnert hatte. Ich hab mich eben vor ein paar Tagen an die Arbeit gemacht und wollte aus den beiden defekten Maschinen eine funktionstüchtige Maschine zusammenbasteln. Hab wirklich die 500er, bei der ja eh das Aussengehäuse komplett zerbrochen war, richtig "nackig" gemacht, bis nur noch das Innengehäuse gestanden ist. Habe alles penibel gereinigt und mich anschliessend wieder an den Zusammenbau gewagt, zwischendrin auch gleich noch den 500er Thermoblock mit neuen Dichtungen versehen und auch sonst alle Dichtungen erneuert und alle Schläuche penibel mit Entkalkerlösung im Ultraschallbad gereinigt. Als ich dann endlich fertig war und die ganzen Komponenten wieder montiert hatte, wollte ich natürlich einen Testlauf machen, aber es hat sich eigentlich sofort nach dem Druck auf den Startknopf meine FI-Sicherung mit einem wehmütigen "Tschüss" verabschiedet. Okay, ich bin ja nicht grad von einem bahnbrechenden Erfolg ausgegangen und die Entäuschung war erträglich. Hab dann aber festgestellt, dass sich doch in relativ kurzer Zeit eine mächtige Pfütze unter der Maschine angesammelt hatte und bin davon ausgegangen, dass ich wohl irgendetwas übersehen habe und der Kurzschluss durch austretendes Wasser aufgetreten ist. Nun habe ich heute nochmal die Maschine geöffnet und einen Test mit eingesetztem Tank gemacht, was da passiert. Das Wasser ist am Flowmeter ausgetreten, ich hatte dort vergessen die Dichtung einzusetzen. Hab das nachgeholt, vor einem Komplett-Zusammenbau der Maschine auch kurz geprüft und "oh wunderbar" - alles war dicht und das Wasser ist in den Schläuchen geblieben, wo es auch hingehört. Da ich mir nicht sicher war, ob durch den Wasserschaden ggf. das Powerboard einen Schaden abbekommen hat, habe ich das noch herumliegende 2. Powerboard eingebaut, alles angesteckt und nochmals einen Test gemacht - mit dem selben Ergebnis wie zuvor, mein FI-Schalter hat erneut sofort reagiert.

Okay, jetzt kommen meine Fragen:

a:) gibt es irgendwo einen kompletten Plan über die Verkabelung für die Impressa 300? Ich habe zwar hier im Forum gesucht, bin aber nicht fündig geworden. Ich hatte mir zwar alles fein säuberlich notiert, als ich die Maschinen auseinander genommen habe, aber es kann ja trotzdem sein, dass ich irgendwo ein Kabel falsch angeschlossen habe und es dadurch zum sofortigen Kurzschluss kommt.

und

b:) ich habe auf der Innenseite der Gehäuserückwand 'Schmauchspuren' entdeckt, die nur von meinem ersten Versuch in voll montiertem Zustand stammen können. Ich gebe ganz offen zu, dass ich mich mit den Leistungsplatinen und den darauf verbauten Teilen absolut nicht auskenne, ich weiss auch nicht, wie man bspw. den -Stromdurchfluss einzelner im KVA verbauter Teile misst um ggf. somit feststellen zu können ob meinetwegen der Motor, das Mahlwerk oder die Pumpe einen Defekt hat, der den Kurzschluss verursacht haben könnte. Ich hänge mal ein Bild an und habe auf dem Powerboard die entsprechende Komponente eingekreist, die mit den Schmauchspuren auf der Gehäuseinnenseite in direkter Höhe liegen. Vielleicht kann ja jemand dadurch schon mal sagen, wo der Fehler liegen könnte. Und bitte, falls möglich, habt Geduld mit mir, ich bin -was die Elektronik betrifft- ein absoluter Laie. Ich hab zwar Begriffe wie TRIAC etc. hier schon gelesen, was das aber ist, wie es genau aussieht, was es tut und welchen Zweck es erfüllt, davon hab ich absolut keinen blassen Schimmer. Und gleiches gilt auch für alle anderen elektronischen Teile auf der Leistungsplatine. Wäre also für eine "narrensichere" Erklärung dankbar, selbst wenn sie so aussieht, dass mir jemand schreibt "das kleine blaue Ding links unten mit den beiden Metallfüsschen". Damit kann ich eher etwas anfangen, als mit dem Fachbegriff.

Wäre also für jede Idee dankbar, woran es liegen könnte, dass die Maschine sofort einen Kurzschluss produziert. Hier noch das Bild der Leistungsplatine:

Angefügtes Bild

Martin (Hobbytechniker)

Montag, 31. März 2014, 17:18 Uhr

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Fliegt denn nun die Sicherung raus oder der FI-Schalter.. da gibt es ja einen Unterschied..

Fliegt eine Sicherung, ist es ein Kurzschluss im Gerät.

Fliegt die FI Sicherung (Ich sag immer Schalter) ist es eine zusätzliche Absicherung gegen "Stromundichte" Bauteile im Gerät..die FI Sicherung schützt davor, das das Gerät oder das Gehäuse bei Stromundichten Bauteilen im schlimmsten Fall unter Spannung gesetzt werden kann.

Die extra FI gesicherten Bauteile haben alle ein grün-gestreiftes Kabel..im normalfall an ihrem Metallgehäuse.. Einige auch einen extra Stecker der ins Gehäuse führt..(Dampfventil zum Beispiel)

Da solltest Du Dir nochmal die Verkabelung anschauen, ob die grün gestreiften Kabel an den korrekten Stellen sitzen..bzw das Dampfventil (Hauptursache bei FI Problemen) einfach mal tauschen.

Martin (Hobbytechniker)

Montag, 31. März 2014, 17:40 Uhr

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Auf garkeinen Fall kann und werde ich Dir natürlich empfehlen das grün-gestreifte FI Sicherungskabel vom Dampfventil oder von anderen Bauteilen abzuziehen um die zu testen.

Elektrische Arbeiten erfordern besondere Vorsicht und sind immer auf eigene Gefahr.

wepo59

Montag, 31. März 2014, 18:41 Uhr

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Ah, okay. Danke erstmal schon für den Hinweis auf den Unterschied. Ich leb hier in einem Altbau von Anno Habmichgern und hab eigentlich nur einen FI-Schalter für das Badezimmer meiner Wohnung. Getestet hab ich die Maschine natürlich in der Küche, also ist nur die normale Sicherung rausgeflogen.

Jetzt weiss ich aber nicht, wie ich weiter vorgehen soll. Meine Badezimmer hat zwar auch 'normale' Sicherungen und zusätzlich eben noch den FI-Schalter. Soll ich die Maschine mal im Badezimmer anstecken und testen, ob nur die 'normale' Sicherung rausfliegt? Oder wird dabei nicht auch gleichzeitig der FI-Schalter ausgelöst, wenn eine durch einen FI-Schalter zusätzlich gesicherte Sicherung sich verabschiedet (blöder Satz, ich weiss).

Also meiner Ansicht nach sind die Erdungskabel (das sind doch normal die grün-gelben) richtig angeschlossen. Hab sie an der dafür vorgesehen Haltenase am Träger des Thermoblocks angeschlossen. Allerdings versteh ich jetzt die Sache mit dem Dampfventil nicht so ganz. Mir ist kein Kabel irgendwo übrig geblieben, in der 300er gibt es nur das grün-gelbe Kabel vom Magnetschalter des Drainageventils und das ist mit dem Erdungskabel des Netzfilters (den Begriff hab ich in einem anderen Thread entdeckt) verbunden und eben beide sind am Träger des Thermoblocks angesteckt. Genau wie es auch hier in diesem Thread zu sehen ist:
/forums/...e=post&id=66993

Sorry, irgendwie klappt das mit dem Link zum anderen Thread nicht so richtig, ich hab aber dort mal einen Screenshot gemacht, wie es bei der dortigen Maschine (Impressa 500) ausgesehen hat. Bei mir sind die Kabel genauso angeschossen:

Angefügtes Bild

Martin (Hobbytechniker)

Montag, 31. März 2014, 19:20 Uhr

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Die Ursache für das Rausfliegen des FI Schalters zu finden wäre einfacher gewesen..

Also eine "normale Sicherung"

Dann fängt die Suche natürlich an.. Die Leistungslelektrik kann da eine Ursache sein.. (Meist sind die Dioden hinüber (die 4 oder 5 Schwarz-silbernen im ersten Foto unten) und ein oder mehrere Triacs (Die stehenden Teile im roten Kreis..ist an einem was abgeplatzt?)) evtl. auch ein Optokoppler (Die weissen flachen Teile in der Mitte). Ist denn der Transformator und der Thermoblock korrekt angeschlossen..?

Wenn Du was machen willst dann auf jeden Fall die Dioden tauschen (Einbaurichtung beachten) und die beschädigten Triacs.

Defekte Dioden verursachen in jedem Fall einen Kurzschluss.. dadurch wird meist nur ein Triac zerstört..das müsste man dem Triac dann auch ansehen.. Der Optokoppler kann defekt sein, verursacht aber meist keinen Kurzschluss..nur das angesteuerte Teil funktioniert dann natürlich nicht.

Meist kommt dieser Fehler in Verbindung mit einem defekten Mahlwerk vor..aber bei Dir ja schon beim Einschalten oder..? ..also möglicherweise Thermoblock falsch angeschlossen?
Die Ursache solltest Du natürlich vor Austausch der Teile herausfinden.

4 Optokoppler und 4 Triacs bedeuten das 4 Systeme angesteuert werden:

Das müssten folgende sein:
Mahlwerk, Heizung, Pumpe, Antrieb Brüheinheit

wepo59

Dienstag, 01. April 2014, 09:13 Uhr

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Kaffeetrinker

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Hallo Martin,
vielen Dank auf jeden Fall für deine Antworten. Ich hatte gestern abend leider keine Zeit mehr um nachzusehen.
Wegen den korrekten Anschlüssen - also meines Erachtens ist alles korrekt. Aber deswegen hab ich eben ja auch gefragt, ob es ggf. irgendwo einen Schaltplan gibt für die Verkabelung. Ich hatte mir zwar alles genau notiert, wo welche Einheit mit welchem Kabel angeschlossen, bzw. verbunden war - aber natürlich kann ich da auch irgendwo einen Fehler produziert haben. Ich hab hier noch eine S95 rumstehen und auch wenn diese ein wesentlich komplizierteres Innenleben hat, aber grösstenteils sind ja die meisten Komponenten in gleicher Weise angeschlossen. Und da kann ich auf den ersten Blick eben nicht erkennen, dass ich etwas falsch gemacht habe.
Was einfach ggf. auch noch erschwerend hinzu kommt ist der Umstand, dass ich - wie gesagt - die Komponenten aus den beiden Maschinen (Impressa 300 und Impressa 500) verbaut habe. Und die Maschinen ja jetzt doch schon 4 Jahre nur in der Ecke gestanden sind. 'Meine' Jura, also die 300er, hat bis zuletzt reibungslos funktioniert, nur hatte ich eben den undichten Thermoblock. Die 500er hatte ich dann ja nur als Ersatzteilträger gekauft, weil es eben geheissen hat, es wäre nur ein Gehäuseschaden. Allerdings konnte ich die Funktionalität der Maschine gerade wegen des Gehäuseschadens nicht testen und ich muss auch zugeben, dass ich jetzt nach der langen Zeit nicht mehr wirklich weiss, ob es damals in der Beschreibung des Ebay-Angebots nicht auch geheissen hat, dass ggf. ein Elektronik-Defekt vorgelegen hat (ist mir grad so in den Sinn gekommen, ob es wirklich nur das Gehäuse war, dass als 'defekt' beschrieben worden ist).
Auf den ersten Blick scheinen die ganzen Dioden, TRIACS und Opto-Koppler nicht beschädigt zu sein. Aber ich geb auch offen zu, dass ich im Löten Weltmeister bin - und zwar im Verbrauch von Lötzinn. Im Klartext, wenn ich auf einem Leistungsprint da irgendwo zum Löten anfangen würde, dann wäre am Ende nichts mehr zu sehen als Lötzinn.
Ist halt einfach auch dumm, weil ich zwar irgendwann vor Jahren für meine Werkzeugkiste auch so ein Messinstrument gekauft habe, mit dem man Stromdurchfluss, Widerstand, etc. messen könnte, aber ich habe auf der anderen Seite absolut keine Erfahrung wie man sowas macht und so ein Gerät bedient. Und ich bin leider jemand, der die Sachen am besten kapiert, wenn sie ihm gezeigt werden. Einmal gesehen - dann klappt das bei mir. Aber wenn mir jemand beschreibt, was zu tun ist, dann dauert das ganze ewig, bis ich wirklich weiss, was gemeint ist. Gerade eben wenn ich mit einem wesentlich erfahreneren User schreibe und dann die ganzen (für euch) absolut klar verständlichen Fachbegriffe fallen, die für mich als Neuling dann doch noch ein böhmisches Dorf sind in manchen Fällen.
Die Maschine in irgendeine Werkstatt zu bringen macht nicht sonderlich viel Sinn bei dem Alter der Maschine. Selbst wenn sie ja jetzt sowohl innen wie aussen gründlichst gereinigt ist und fast so gut dasteht wie damals, als sie aus dem Laden gekommen ist. Aber ich gehe ja jetzt erstmal schon davon aus, dass ich zwei Leistungsplatinen durch die Kurzschlüsse aufgearbeitet habe - und eine Werkstatt fängt da nicht zum löten an, die bauen ein neues Powerboard ein. Keine Ahnung was sowas in einer Werkstatt kostet, auf Ebay hab ich die Powerboards so für um die 30 EUR rum gesehen. Nur kanns ja eben auch wirklich sein, dass eine der anderen Komponenten einen Defekt hat, der den Kurzschluss verursacht hat. Dann wird meinetwegen das Teil auch noch ausgewechselt - und es entstehen nochmals Kosten. Zudem die Montagestunden und was sonst noch alles anfällt, da komm ich im Endeffekt in einer Werkstatt wahrscheinlich auf eine Rechnung im 3-stelligen Bereich.
Ist halt alles etwas schade, weil ich wirklich einige Stunden an Arbeit investiert habe und wirklich alles gründlichst in Handarbeit gereinigt worden ist. Naja, vielleicht biete ich das Teil auf Ebay an mit entsprechender Fehlerbeschreibung - und es findet sich ein Interessent, der sich mit den Elektroniksachen auskennt und ich bekomm dann doch noch ein paar Euro dafür.
Vielen Dank auf jeden Fall für deine Hilfe und deine Erklärungen und die Zeit, die dur dir genommen hast. Das hat mir auf jeden Fall geholfen die ganzen Sachen noch ein klein wenig besser zu verstehen.